GEMA Pressekonferenz 2012 in München
GEMA-Bilanz 2011 und ein Ausblick auf das Jahr 2012 der GEMA
VDM-GEMA Konferenz v.l. Klaus Quirini (Vorstandsvorsitzender Verband Deutscher Musikschaffender), Dr. Harald Heker (Vorstandsvorsitzender der GEMA), Udo Starkens (stellv. Geschäftsführer Verband Deutscher Musikschaffender) |
In München fand eine Pressekonferenz der GEMA mit dem Vorstandsvorsitzenden der GEMA, Herrn Dr. Harald Heker und Pressesprecherin Frau Bettina Müller statt. Neben weiteren Pressevertretern der Musikbranche repräsentierte Udo Starkens (stellv. Geschäftsführer des VDM – www.VDMplus.de) aktiv die Interessen der VDM-Mitglieder.
Wie erwartet sind die Lizenzierungen durch den schwindenden Bereich des Tonträgermarktes im Jahr 2011 weiter zurück gegangen. Die Gesamteinnahmen der GEMA betrugen 2011 825,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum Jahr 2010 ist das ein Minus von 37,5 Mio. EUR. Der Verband Deutscher Musikschaffender berichtet ständig über diese Entwicklung und die alternativen Lizenzeinnahmemöglichkeiten, angepasst auf die neuen Medien, in den für Mitglieder kostenlosen Musikbranchen-Seminaren.
Trotz des schwindenden Tonträgermarktes etablierte die GEMA in den Bereichen der Live-Aufführungen und dem Onlinemarkt markante Gewinne. Die Sparte der Live-Aufführungen weist 2011 ein Plus von fast 13 Mio. EUR gegenüber 2010 auf. Für den Bereich der Onlinelizenzierungen liegen neben den Einnahmen von 21,2 Mio. EUR Einnahmen, z.B. für 2011 noch Rückstellungen in Höhe von 37,8 Mio. EUR (2010 13,3 Mio.) zur Verteilung bereit.
Die Sparte Rundfunk und TV war wie die Jahre zuvor stabil und brachte den Urhebern Einnahmen von 262 Mio. EUR. Für die Erbringung der Lizenzeinnahmen entstand ein Kostensatz von 14,9 % der Gesamteinnahmen, was im Europäischen Schnitt der Verwertungsgesellschaften wie immer ein gutes Ergebnis darstellt. Trotzdem sei die GEMA stets bemüht die Kosten weiter zu senken.
Anlässlich zum Start des Streamingdienstes Spotify in Deutschland erwähnte Herr Dr. Heker die zunehmenden Einigungen im Onlinesektor aufgrund des neuen Streaming-Tarifes der GEMA. Die letzte Einigungsrunde über die Tarifbedingungen mit Spotify ist für den 26.03. angesetzt. Ein großer Erfolg sei auch die Einigung der GEMA mit BITKOM zum Vorteil der Mitglieder, berichtete Dr. Heker.
Eine Verschwiegenheitsklausel zu Tarifen wird es zukünftig in Verträgen mit der GEMA nicht mehr geben.
Zum Thema YouTube wurde auf das Ergebnis der Gerichtsverhandlung im April 2012 hingewiesen. Udo Starkens überzeugte sich persönlich mit einer Frage an Herrn Dr. Heker, wie auch schon in der VDM-GEMA-Konferenz, dass die Sperrungen der Videos auf YouTube durch die GEMA lediglich 12 Videos betreffen, die für einen Prozess zur Verhandlung der Lizenzabgaben von YouTube herangezogen werden. Alle weiteren Sperrungen sind entweder von den Rechteinhabern oder von YouTube selbst durchgeführt worden, betonte Dr. Harald Heker. Der Hinweis, den viele User auf YouTube oft zu sehen bekommen: „Dieses Video ist in Deutschland leider nicht verfügbar, da es möglicherweise Musik enthält, für die die erforderlichen Musikrechte von der GEMA nicht eingeräumt wurden. Das tut uns leid", ist möglicherweise irreführend.
Die Ergebnisse der Prüfung auf eine Verbesserung des Verteilungsplanes im Bereich der Live-Aufführung (Stichwort: Pro-Verfahren) werden auf der VDM-Mitgliederversammlung 2012 vorgetragen. Der VDM hält das Pro-Verfahren grundsätzlich für eine gute Lösung und erklärt es den VDM-Mitgliedern schon seit Jahren ausführlich und für jeden verständlich.
Der VDM begrüßt die bereits vor Jahren vom VDM angeregten Durchführung der Onlineservices der GEMA. Die Online Werkanmeldung und auch die Onlineregistrierung der Titelfolgen sind große Erleichterungen für Mitglieder und Verwerter. Ein Mammutprojekt stellt die zukünftige Vernetzung der Datenbanken (Global Repertoire Database) aller europäischen Verwertungsgesellschaften dar über das wir die VDM-Mitglieder weiterhin auf dem Laufenden halten.